Ein böiges Wochenende!
- segelschule4
- 30. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Der Samstag sieht harmlos aus. Nils macht sich mit Begleitung auf Richtung Fehmarn. Wir legen mit "von bennewitz" ab. Bei raumen bis achterlichen Kursen sieht alles noch recht harmlos aus. Stanzerl ist noch guten Mutes, mein Blick zurück trifft auf kurze harte Wellen und Schaumkronen. Auf dem Weg zur Osttonne nimmt die Welle zu, wir wollen lieber umkehren. Da zeigt der Wind seine fratzige Grimasse. Bei einer Wende verhakt sich unser Achterliek im Spibeschlag. So kreuzen wir nur unter gerefftem Groß gen Ufer. Der Wind gut hadelbar, doch die Böen haben es in sich, angespannt führe wir die Pinne. Dann kommt es: ein plötzlicher Windschlag aus dem Nichts. Dank unserer Erfahrung reagieren wir beide automatisch, bleiben aber geschockt. So etwas haben wir beide noch nicht erlebt. Mühsam kämpfen wir uns zur Werft vorran. Der Wind mäßig, die Böen heftig. Also Fahrt im Schiff behalten, um den Yacht auszuweichen. Hinter uns nehmen wir einen weiteren Menhir war, der unter Normalsegeln aufkreuzt, er hat schon fast die Werft erreicht. So bergen wir die Segel, starten den Motor, der aber keinen Rückwärtsgang hat. Dafür können wir aber den Motor um 180° drehen. Mit kräftigem Rückenwind treiebn wir auf unseren Platz zu. Es gelingt, die Achterleine um einen Pfahl zu werfen und so den Bugkorb einige Zentimeter vor dem Steg zu stoppen. Mareike und Stefan sind mit Ihren Lasern beschäftigt. Sie sagen mir gleich, ein Menhir habe Probleme. Kurz entschlossen setze ich mich auf die Steuerschüssel, nehme Kurs auf die Werft. Hinter der Antsteuerungstonne, Menhir mit killenden Segeln, das Ruderblatt halb hoch. Zweimal laufe ich von Lee an. Vorleine klar machen. Beim zweiten Versuch bekomme ich sie zu fassen. Mit einem Palsteg im laufenden Ende befestige ich sie an meiner provisorischen Hahnepot. Das Führungsende lege ich mir über die Schulter. Nun geht es im Schritttempo gegen steile Wellen und kräftigen Böen Richtung Werft. Ausgelaugt aber heil landen wir am Steg, wo Ben das Schiff in Obhut nimmt. Mareike versucht Nils anzurufen, der wohl Richtung Fehmarn unterwegs war, er kommt heil und auf eigenem Kiel zurück. Aber Knurrbart hat Respekt im Blick. Doch wir haben abends ein Date mit Annegret - der Mutter von Mark-Enno. Es wird ein lustiger Abend.Zu unserer Bilanz kommt noch eine ausgerissene Platte hinzu, in der wir immer das Schwertfall einhängen. Die Ruderanlage muss ebenfalls in die Werkstatt. Der Niederholer lässt sich nur senkrecht nach obn bewegen, dadurch haben wir sie - die Ruderanlage - zweimal ausgehängt. Er muss also umgelenkt werden. Ein neuer Ausleger mit Gummigelenk und Holzkugel werden angebracht. Wir wollen auch noch das Rigg überprüfen, ob sich Schäkel gelöst haben. Gegen 16 Uhr rollen die 33 Schüler mit Ekkehard und Hartmut an. Nach kurzer Ansprache stelle ich Ben als Leiter vor. Mit Hendrik haben wir zuvor noch die Kühlschränke ausgeräumt, Wir klönen mit ihm und einem Rosé. In der Hütte wird es nicht ruhig – ein Jungszelt macht lautstark auf sich aufmerksame. Ein langgezogenes „Ruhe“ schafft Abhilfe – die neue Woche beginnt!
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