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SEGELSCHULE  BENNEWITZ

Heiligenhafen an der Ostsee

Waldorf

Freitag 1940: ich komme von der Führerscheinverleihung in mein Büro zurück. 29 von 33 Schülern haben haben die Grundscheinprüfung abgelegt. Schnell habe ich zuvor mein Affenshirt gegen ein strahlend weißes Hemd getauscht. Ben und ich übergeben nach Handschlag die Scheine. Eine kleine Ansprache, dann übergebe ich das Wort an Ben und Peter, der extra für die Verleihung gekommen ist. Ekkehard beendet die Rederunde mit viel Lob an die Gruppe, deren Dynamik viele Geschichten an die Oberfläche gespült hat. Ein kleiner Schock zuvor: ein Schüler ist bei einem Ausflug in die Stadt von einem Auto angefahren worde. Er liegt jetzt im Krankenhaus, es geht ihm den Umständen entsprechend jedoch gut. Unser Ronny hat die praktischen Prüfungen abgenommen, während ich die Bögen korrigiere. Sie stolpern über die Ausweichfalle und werden zum Denken gezwungen. Die Antworten zur Halse sind durchgehend gut. Beim Anluven nimmt die Krängung bei vielen ab, bei der Wende wird das Gewicht mit dem Ruderlegen verlagert. Beim Anlegen soll der Wind schon mal von hinten kommen. Einige verhaken sich eklatant in Widersprüchen…Schließlich erwarte ich vier Schüler im Zelt zur Nachprüfung mit erstaunlichem Ergebnis- Mit entsprechenden Nachfragen und Zeichnungen kommt der Transfer: die Praxis spiegelt sich in der Theorie. Maddel, Ben und Jens haben die letzten Tage gemeistert. Der Donnerstag kommt mit harten Böen daher. Anzeichen der Überforderung machen sich breit. Beim Anlegen wird zuweilen die Fock „back“ gehalten, kleine Schiffskollisionen: Pixel, die ein Bild malen. Mit Ronny segele ich den Kurs einmal ab, schwierig aber mit Sturmgroß allein machbar. Nach dem Bergen der Fock beruhigt sich die Situation. Am Mittwoch liegt die Hitzeglocke über dem Land. Bei leichten Winden ziehen sie ihre Bahnen. Nachmittags wollen die Schüler frei machen. Aktivitäten fallen der Sonnenkraft anheim. Doch später wollen viele am Kentertraining teilnehmen. In der Aktion geht die Theorie oft baden, der Kontakt zum Schiff wird nicht gehalten, doch der Spaß ist da – Wasserspiele. Allein Ekkehard schafft es, direkt ins Boot zu kommen. Gleich kommt von den Schülern die Erklärung: sein Gewicht. Die leichten 14jährigen müssen weit hinten auf dem Schwert stehen, um die Jolle aufzurichten! Danach gehen eine Möwe und ein Menhir nach auf Kurs. Am Dienstag will die Gruppe frei machen. Das muss ich kategorisch ablehnen. Acht Schiffsführer warten auf ihre Arbeit: neben unserem Dreiergespann stehen noch Hendrik, Holger, der auch seine allseits beliebte Theorie macht, Peter, Frank und Torben bereit. Immerhin können sie auch eine Ausfahrt in die Dalbenbucht machen. Seit Montag sind viele neue Dinge auf die Gruppe eingestürmt, sie haben sich wacker geschlagen, danke an Hartmut, Ekkehard und Skazka sowie an die Crew meiner Ausbilder: Ralph.

 

 
 
 

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